Flechtwerkstatt

Auf der Suche nach einer sinnvollen Arbeit, in deren Verlauf Schritte zu bewältigen sind, die den Möglichkeiten unserer Mitarbeiter entsprechen, besannen wir uns auf das Urhandwerk der Flechterei. Wichtig waren uns dabei sowohl der Bezug des Menschen zur Arbeit, als auch sein Verhältnis über die Arbeit zur Umwelt und zum Umfeld. 

Da es bekanntlich keine menschliche Kultur ohne Flechterei gibt, und ethnologische Studien zeigen, dass der Mensch wesentlich auch durch die Flechterei zu einem sozialen Wesen heranreifen konnte  (Taschen zum Sammeln, Tauschen, Weben von Stoffen), und es zu dem keiner Maschinen bedarf, um das Handwerk auszuüben, befinden wir uns in einem Arbeitsfeld, das auch aus heilpädagogischen und sozialtherapeutischen Gesichtspunkten vielfältige Anknüpfungspunkte bietet. 

 

Zur Umwelt- und Umfeld-Beziehung ist zu sagen, dass wir uns eines nachwachsenden Rohstoffes bedienen, der in naher Umgebung mit geringem Energieaufwand geerntet werden kann. Schon durch die Materialbeschaffung entstehen Kontakte zu Menschen und über die Kundschaft für unsere angebotenen Materialien und Produkte erschließt sich ein sich stets erweiterndes Umfeld. 

 

Für unsere Werkstatt wurde ein Arbeitsspektrum entwickelt, das sich vor allem mit der Gewinnung und Weiterverarbeitung der Weide beschäftigt, ohne fertige geflochtene Produkte herzustellen.

Mit jeder neuen Ernte der verschiedenen Kopfweidensorten, die uns bis zu 5 Meter lange, einjährige Ruten bescheren ist es immer aufs Neue ein herrliches Erlebnis, wenn die Sonne durch den frühen Nebel dringt, die Ruten zu schneiden. Nach dem Sortieren werden Sie auf Holzwalzen verschiedener Durchmesser gewickelt, um nach der Trocknung ihrer Bestimmung, z.B. als Konstruktionsmaterial für die Schanzentechnik zugeführt zu werden. Als Rohling oder geschalmt, rund oder oval, als Henkel, Bügel oder Rippe, ob einzeln oder zum Doppelring verarbeitet, geschält oder mit Rinde gelangt das Material zum Kunden.

Preisliste der Flechtwerkstatt: PDF-Download (klick hier)