Unsere Landwirtschaft

Der Hof in der Werksiedlung Kandern war über Jahrzehnte das absolute Zentrum unserer Werksiedlung, die gewissermaßen um das Bauernhaus herum gebaut wurde. Der alte Hof wurde inzwischen mit dem neuen Stall- und Wirtschaftsgebäude abgelöst. Geblieben ist dennoch die große Bedeutung der Tiere für die seelenpflegebedürftigen Menschen - insbesondere wenn das dann Kühe sind.

Schaut der Mensch einer aufgeweckt blickenden Kuh in’s Auge (im alten Athen galt Kuhäugigkeit als Schönheitsideal!) kann er kaum anderes, als ruhig und zufrieden werden. So sind auch die Werksiedler in ihrer freien Zeit häufig im Kuhstall anzutreffen. Sie nehmen regen Anteil an allem, was mit «ihren» Kühen geschieht. Nun gibt es da aber nicht nur unsere Vorderwälder Kühe, sondern auch Pferde, Schafe, Ziegen, Hunde und Katzen, wie eben auf einem richtigen Bauernhof und künftig noch weitere Arten in unserer wachsenen Tiergemeinschaft.. Und so sind die Werksiedler richtig eingebunden in’s dörfliche Leben. "Was für eine wunderbare Atmosphäre! Sie muss, was immer auch komme, erhalten bleiben." (Prof.Dr. Klaus Zeeb)

Landwirtschaftliche Individualität

Im Landwirtschaftlichen Kurs hat Rudolf Steiner ein grandioses Bild von den Erfordernissen für die Landwirtschaft der Zukunft gegeben. Ein Zentralpunkt darin ist die Idee von der «Landwirtschaftlichen Individualität». Sie besagt, dass eine Landwirtschaft, eingepasst in ihre Landschaft, mit ihren Gliedern Boden, Pflanzen, Tieren und Menschen ein sich entwickelnder Organismus ist. Dieser ist gesund und wirkt gesundend auf seine Umgebung, wenn die richtigen Pflanzen und richtigen Tiere in richtiger  Anzahl am rechten Ort sind und ein geschlossener Stoffes- und Kräftekreislauf diese  sinnvoll  verbindet. Eine größtmögliche Vielfalt, heute Biodiversität genannt, soll angestrebt werden. Dazu gehören nicht nur die Nutzpflanzen und Nutztiere, sondern auch alle Elemente einer gesunden Landschaft, wie die ausgewogene Verteilung von Wiesen, Weiden und Ackerflächen, allen Arten von Gehölzen, Bienen, Vögeln, Wildtieren etc. Die Begeisterung für diese Ideen bilden bei unserer Arbeit an unserer Hofindividualität auch noch heute  Orientierung und  Hintergrund.